Unsere Forderungen

  • Durchsetzung der Nachtruhe: Zum Schutz der Wohnquartiere muss die Stadt genügend Ressourcen zur Verfügung stellen, damit die Nachtruhe durchgesetzt werden kann. Die Nachtruhe muss unaufgefordert durchgesetzt werden, das heisst, ohne, dass jeweils vor der Durchsetzung Lärmklagen erfolgen.
  • Umsetzung Leitbild Innenstadt: Der Stadtrat hat 2008 das «Leitbild Innenstadt» überarbeitet und verabschiedet. Die darin formulierten Ziele müssen umgesetzt werden. Dazu gehören insbesondere:
  • Bei Konflikten über die Nutzung öffentlichen Raumes in Wohngebieten der Innenstadt sind die Bedürfnisse der Bewohnerschaft stärker zu gewichten. Massnahmen für die Sicherheit von
    Bewohnerinnen und Bewohnern in der Innenstadt wird grosses Gewicht beigemessen.
  • Räumliche und zeitliche Häufungen von Veranstaltungen / Events / Demonstrationen sollen vermieden werden.
  • Verschmutzung und Vandalismus werden verhindert.
  • Veranstaltungen in der Innenstadt haben ökologische Vorbildfunktionen (Mehrweggeschirr und Abfallvermeidung).
  • Durchsetzung der Nachtruhe auch für Clubs und Gastrobetriebe: Zum Schutz der Wohnquartiere muss die Stadt genügend Ressourcen zur Verfügung stellen, damit sichergestellt ist, dass Clubs und Gastrobetriebe die geltenden Regeln bezüglich Nachtruhe einhalten.
  • Keine weitere Einschränkung der Nachtruhe: Die Stadt soll auf weitere Einschränkungen der Nachtruhe und Ausweitungen der Öffnungszeiten verzichten.
  • Beschränkung der Zahl der Veranstaltungen: Die Zahl der Veranstaltungen soll beschränkt werden. Die Zahl der Veranstaltungen, die nachts stattfinden, oder viel Nachtlärm zur Folge haben, soll reduziert werden.
  • Bessere Verteilung von Veranstaltungen in der Stadt: Veranstaltungen, die im öffentlichen Raum stattfinden, sollen auf die ganze Stadt verteilt werden und weniger auf die Innenstadt konzentriert werden.
  • Beschränkung des Alkoholverkaufs: Die Stadt soll Massnahmen treffen, um den nächtlichen Alkoholverkauf in den Innenstadtquartieren (24-Stunden-Shops) einzuschränken.
  • Auslagerung von Veranstaltungen: Grössere und kleinere Veranstaltungen sollen vermehrt auch in den umliegenden Quartieren und in den Aussenquartieren stattfinden. Dies bietet auch Chancen für die umliegenden Quartiere und sorgt für eine ausgewogenere Verteilung der Belastung.
  • Beschränkung der Bewilligung von Aussenwirtschaften: Die Stadt soll bei der Bewilligung von Aussenwirtschaften Rücksicht auf die Anwohner*innen nehmen, in dicht bewohnten Gebieten auf weitere Bewilligungen verzichten und die bestehenden Boulevard-Flächen verkleinern.
  • Reduktion der Verkehrsbelastung: Die Stadt soll Massnahmen treffen, um die Verkehrsbelastung auf den Hauptverkehrsachsen und in den Quartieren zu reduzieren. Der Suchverkehr soll reduziert werden. Parkieren ausserhalb der dafür vorgesehenen Flächen soll wirksam verhindert werden. Die Parkplatzzahl in den Innenstadtquartieren ist zu reduzieren – allenfalls mittels zeitlicher Reduktion des Parkplatzangebotes während den Nächten von Donnerstag bis Samstag.
  • Urin, Fäkalien, Erbrochenes und Littering: Die Stadt soll Massnahmen treffen, um Urin, Fäkalien, Erbrochenes und Littering im öffentlichen Raum und auf Privatgrund zu reduzieren.
  • Durchsetzung des Nachtfahrverbots: Die Stadt soll Massnahmen treffen, um das Nachtfahrverbot in den Quartieren wirksam durchzusetzen, wenn nötig mittels Wiedereinführung der Zufahrtskontrollen («Barrieren»).
  • Zweitwohnungen und AirBnB: Die Stadt soll Massnahmen treffen um die Nutzung der InnenstadtWohnungen als Zweitwohnungen und die Vermietung via AirBnB einzuschränken.

Unsere Gründe

Zur Nachtruhe

  • Sowohl in Nächten mit als auch in Nächten ohne besondere Veranstaltungen nimmt der Nachtlärm durch Personen zu, die sich im öffentlichen Raum aufhalten, Alkohol konsumieren und durch lautes Verhalten die Nachtruhe verletzen. Häufig wird der konsumierte Alkohol in den Innenstadtquartieren gekauft (24-Stunden-Shops) und konsumiert. Die Anwohner*innen, besonders ältere Leute und kleine Kinder, werden dadurch immer wieder geweckt.
  • Sowohl in Nächten mit als auch in Nächten ohne besondere Veranstaltungen wird die gesetzlich geltende Nachtruhe nicht eingehalten. Die Polizei ist überlastet und erscheint bei Lärmklagen gar nicht oder zuspät. Wenn die Polizei Personen auf die Nachtruhe hinweist, wird ihrer Aufforderung nicht Folge geleistet oder nach deren Abziehen tritt der Nachtlärm unvermindert wieder auf.
  • Der Nachtlärm dauert immer länger an. Besonders an Wochenenden ist er durchgehend und wird am frühen Morgen von Lieferanten-Lastwagen und von den ERZ abgelöst.
  • Es finden immer mehr Grossveranstaltungen im öffentlichen Raum statt. Die Stadt unterstützt dies, indem sie sich aktiv dafür einsetzt, dass solche Veranstaltungen in Zürich stattfinden. Ort dieser Veranstaltungen ist üblicherweise die Innenstadt. Zu den etablierteren Veranstaltungen wie Zürifäscht, Dörflifäscht, Street Parade, Caliente, Sechseläuten oder Ironman kommen weitere Veranstaltungen wie Formel-E-Rennen, Velo-Weltmeisterschaft, Oktoberfest etc. hinzu. Diese finden in dichtest bewohntem Gebiet statt.
  • Die Stadt bietet Hand für nächtliche Nutzungen des öffentlichen Raums. Auch kleinere Live-Konzerte und Aktionen finden Abends und bis in der Nacht statt. Selbst die Bewilligungszeiten werden nicht eingehalten und die Behörden kontrollieren diese ungenügend. Bewohnerinnen und Bewohner, die eine Einhaltung der Bewilligungszeiten einfordern, werden von den Veranstaltenden abgewiesen und von der Stadt nicht unterstützt.
  • Die Stadt bewilligt Aussenwirtschaften ohne Rücksichtnahme auf Bewohner und ihre Bedürfnisse (an der Spiegelgasse oder an der Spitalgasse).
  • Auch Betriebe ohne Aussenbewirtschaftung wie Bars und Clubs (z.B. Quartier Selnau-City, Langstrasse), in denen sich teilweise bis zu 1000 Personen aufhalten, verursachen einen enormen Mehrverkehr und Belastung der Nachtruhe im gesamten umliegenden Quartier.
  • In Zürich bestehen Zustände und werden solche gefördert, die in mediterranen Städten wie Barcelona, Palma de Mallorca oder Venedig längst nicht mehr geduldet werden.

Zur Verkehrsbelastung

  • Die Innenstadt leidet unter der enormen und immer weiter zunehmenden Verkehrslast. Vor und nach Grossveranstaltungen ist diese hoch wegen An- und Abtransport.
  • Während der Veranstaltungen leidet das Quartier unter enormem Verkehr. Dies betrifft die An- und Abreise auf den Hauptverkehrsachsen als auch Suchverkehr innerhalb der Quartiere. Laute und aufheulende Motoren stören oder verunmöglichen den Schlaf, insbesondere von älteren Leuten und kleinen Kindern.
  • Wir beobachten eine Zunahme von Fahrzeugen, die mitten in den Quartieren parkiert werden. Auch wiederkehrende Parkbussen werden in Kauf genommen und haben keine Wirkung.
  • Die Nachtruhe wird durch aufheulende und dröhnende Motoren, unnötigen Einsatz des Martinshorns und Helikopterlärm gestört.

Zu Littering, Urin, Fäkalien, und Erbrochenes

  • Die Bewohner*innen müssen jede Woche Urin, Fäkalien, Erbrochenes und liegengelassenen Abfall beseitigen.
  • Auf den Spielplätzen werden wiederholt wieder Spritzen und Glassplitter gefunden.
  • Freitags, samstags und sonntags zeigen sich in den Morgenstunden bis gegen Mittag im Langstrassenviertel, insbesondere in der Bäckeranlage unhaltbare Zustände von Littering als Folge des nächtlichen Ausgehverhaltens.

Zu Zweitwohnungen, Serviced Apartments und AirBnB

  • Immer mehr Wohnungen in der Innenstadt werden als Zweitwohnungen genutzt oder für kurze dauern vermietet (AirBnB). Dies hat eine Verödung und Anonymisierung unserer Quartiere zur Folge.
  • Immer mehr Wohnhäuser mit ehemals noch zahlbaren Mieten werden nach einer Renovation als Hotels betrieben. Dies führt insbesondere zu einer Verknappung des Wohnangebotes und heizt die
    Bodenpreissteigerung weiter an. Belastungen tagsüber
  • Auch tagsüber beschallen Geschäfte die Quartiere mit Lautsprecheranlagen im Geschäft oder vor den Ladeneingängen, um Kundschaft anzulocken.
  • Während Grossveranstaltungen wird die Innenstadt grossräumig abgesperrt. Anwohner*innen können selbst mit dem Velo nicht mehr zu ihren Häusern gelangen.

Zwischenmenschlicher Umgang

Bewohnerinnen und Bewohner, die bei Nachtruhestörungen, das Gespräch suchen, werden von den Personen, abschätzig behandelt oder sogar bedroht.
Behörden nehmen die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Quartiere, die auf die mangelnde Einhaltung der geltenden Regelungen hinweisen, nicht erst. Diese werden abgewimmelt.